Restaurantschiff in spe: Hauptstadtkogge „Gode Wind“

Berlin könnte um ein Restaurantschiff reicher sein. Wenn es nach den Machern der Hauptstadtkogge „Gode Wind“ ginge. Doch das Requisitenschiff, das vor einigen Monaten im Rummelsburger Hafen festgemacht hat, um die Berliner mit mediterranen Fischspezialitäten zu beglücken, ist vorerst in den Untiefen der Berliner Verwaltung gestrandet. Aber die „Gode Wind“ wäre kein Piratenschiff, wenn sich die Crew von der Obrigkeit die Laune vermiesen lassen würde. Bei der Pre-Opening-Party war die Stimmung schon mal prächtig.

Hauptstadtkogge "Gode Wind"
Mal gucken, wer so kommt: Die Hauptstadtkogge wartet auf Gäste. Foto: Kleine Fluchten Berlin

Dass die Rummelsburger Bucht außer Kraftwerk und Knastvergangenheit auch grüne Idylle und romantische Sonnenuntergänge am Wasser zu bieten hat, dürfte sich inzwischen herumgesprochen haben. Toni Kaiser, der rührige Geschäftsführer des Bootsverleihs Hauptstadtfloß, würde die wachsende Schar urbaner Ausflügler künftig gerne auf seiner Piratenkogge empfangen.

Dazu ließ er die „Kogas“, den Nachbau einer Hansekogge aus dem 14. Jahrhundert, der 2005 für den Historienstreifen „Störtebeker“ gezimmert wurde, eigens aus Litauen nach Berlin schaffen. Fast 1.000 Kilometer über Ostsee und Oder bis an die Spree. Im Bauch eines Containerschiffs und auf der Ladefläche eines Binnenfrachters, denn das 50 Tonnen schwere Koggenimitat besitzt weder Segel noch Motor. In monatelanger Renovierungsarbeit baute die Crew den gut 24 Meter langen Klopper liebevoll zum Gastroschiff um.

UnterDeck        Bar       Oberdeck

Der Eingang zum Restaurantschiff in spe liegt versteckt am Ende einer Sackgasse mitten im Gewerbegebiet Klingenberg. Ein schmaler Steg führt vorbei an Grillinseln, Motorbooten und schwimmenden Ferien-Apartments. Unter Deck herrscht rustikales Holz-Ambiente, dekoriert mit Schifflaternen und reichlich maritimem Nippes. Auf den beiden Oberdecks kann sich das Auge kaum sattsehen am Panoramablick über Spree, Stralau, Plänterwald und Rummelsburger Bucht. Ein Ort für den perfekten Sonnenuntergang.

Rummelsburger Bucht
Auch ohne Küche ein Genuss: Sonnenuntergänge in Rummelsburg. Foto: Kleine Fluchten Berlin

Bisher dürfen den zwar nur geladene Gäste genießen. Zu laut, zu wenige Parkplätze in der Gegend, zu gefährlich der Weg durch das Hafenbecken, heißt es bei den Behörden. Aber das tut der Stimmung bei der Pre-Opening-Party keinen Abbruch, die Schiffstaufe ist schon mal gelungen, alles andere sehen die Gastgeber gelassen. Piraten hatten es schließlich zu allen Zeiten schwer.

Pirat          Krähennest

 

Restaurantschiff Gode Wind, Gustav-Holzmann-Straße 10, 10317 Berlin, facebook.com/hauptstadtkogge

Hin und weg: Mit der Tram 21 bis Haltestelle Gustav-Holzmann-Str. oder auf dem Uferweg vom S-Bahnhof Rummelsburg (S3) an der Rummelsburger Bucht entlang in Richtung Kraftwerk Klingenberg/Citymarina.

Update: Sieht ganz so aus, als dürfte der Smutje ab April 2017 in der Kombüse wieder den Löffel schwingen. Aktuelle Infos auf der Website des Hauptstadtflosses.

UpUpdate: Die Godewind ist wieder offen!

 

 

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